Meine Berichte:




Samstag, 21. Juli 2007
Verspätete Flugzeuge und verlorene Gepäckstücke
Etwas verspätet, aber alle motiviert und neugierig, treffen wir uns beim Flughafen Zürich. Mit unserem vielen Gepäck ist das Anstehen nicht sehr angenehm, das Einchecken bereitet aber dann eher der Finnairangestellten Mühe. Schliesslich haben wir sieben Abenteuerlustigen unsere neun Gepäckstücke abgegeben und machen uns auf den Weg zum Flugzeug. Theo hat sein Versprechen gehalten und uns einheitliche T-Shirts besorgt. So wissen gleich alle: Diese Truppe geht nach Finnland!
Verspätet fliegen wir in Zürich los. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Helsinki geht’s weiter nach Oulu. Nachdem unsere persönlichen Rucksäcke und der Zeltsack von Kuen und Manu eingetroffen sind, fehlt nur noch der letzte Seesack mit den anderen Zelten sowie den ganzen Kochutensilien. Auch Finnair weiss nicht, wo er steckt und vertröstet uns auf morgen. Mit dem Taxi geht’s weiter nach Vuoton Joutsen wo wir die Kanus gemietet haben. Anja Henttunen empfängt uns dort auf einem Gelände direkt am See. Wir geniessen die ersten Eindrücke der finnischen Landschaft und freunden uns mit den Mücken an, während sie und ihr Freund Olawi unser Abendessen kochen: Rentierfleisch und Fisch (Muikku).
Nach dem Essen sitzen wir noch gemütlich mit zwei anderen Gästen zusammen. Sie, eine Redaktorin einer Zeitung aus Helsinki, und er, Kindergartenlehrer, singen uns finnische Lieder vor und bringen uns zählen auf finnisch bei. Da heute abend noch Disco ist im Haus „zwei Minuten entfernt“, machen wir uns nochmals auf den Weg, um einige ältere Paare beim Tanzen zu sehen.
Da unsere Zelte ja zum Teil noch irgendwo unterwegs sind, schlafen wir alle im Gästezimmer bei Anja. Obwohl es kurz vor Mitternacht ist, brauchen wir keine Taschenlampen. Die Sonne geht hier kurz nach elf Uhr unter und bereits um halb vier wieder auf, daran müssen wir uns noch gewöhnen!

Sonntag, 22. Juli 2007
Erste Kanuversuche
Morgens ist der See noch spiegelglatt, aber Albi ist der einzige, der sich (mit seiner Kamera) so früh aus dem Zimmer schleicht und diese Ruhe geniessen kann. Später gibt es für uns sogar noch ein Frühstücksbuffet mit finnischem Käse und Porridge. Dann geht’s auf den See, erste Versuche im Kanu. Nachdem wir Anja sagten, dass die meisten von uns noch nie in einem Kanu sassen, wollte sie unbedingt, dass wir das vor den Stromschnellen mal noch testen. Es klappt alles wunderbar und wir geniessen die Ruhe auf dem Wasser.
Das Essen hatten wir das Meiste in der Schweiz gekauft und portionenweise abgepackt. Suppen für die Zwischenverpflegung sind auch dabei und eine solche kochen wir uns nun zum Mittagessen.
Anschliessend wird’s wieder gemütlich. Während ich schlafe, andere lesen und die letzten mit Anja die Route besprechen, wird unser Gepäckstück nach Oulu eingeflogen und trifft dann endlich gegen halb sieben bei uns ein.
Anja und Olawi fahren uns mit den Kanus nach Puolanka, zeigen uns noch den Supermarkt (Käse, Knäckebrot, Lakrize und Fleisch) und setzen uns dann beim Campingplatz ab. Während die einen die Zelte aufstellen (das von Martin und mir ist bereits schon gerissen), kochen die anderen unser Abendessen: Penne mit Pesto, Grillfleisch, Spinatplätzchen und Tomaten mit Gurken.
Es ist bereits elf Uhr, als wir uns ins Zelt schleichen, aber immer noch hell. Da wird doch niemand müde!

Montag, 23. Juli 2007
Wieso rechteckige Brückenpfeiler verboten werden sollten
Das letzte Mal richtig duschen, die nächste Gelegenheit ist in unbekannter Ferne. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und beladen unsere Boote. Etwas ungewiss vor dem Abenteuer, aber gespannt stossen wir uns ins Wasser ab. Erst mal lernen zu paddeln, denn es geht zuerst durch zwei Seen, dann kommt die erste, kleine Stromschnelle.
Bereits die dritte Stromschnelle ist schon schwieriger. Kuen und Manu zeigen, was sie die ganze Woche machen werden: Rückwärtsfahren. Dies sehen Albi und ich noch, wir stecken zu dieser Zeit bereits beim Brückenpfeiler fest. Die Beschreibung sagt rechts durch fahren, die Strömung zieht nach links, das kann ja nicht gehen. So wird unser Kanu durch die Wassermassen gegen den rechteckigen Brückenpfeiler (Wer kam denn bloss auf die Idee, Brückenpfeiler rechteckig zu machen?!?) gedrückt und mit Wasser gefüllt. Albi beginnt bereits, das Gepäck auf dem Brückenpfeiler in Sicherheit zu bringen (das meiste ist in Seesäcken wasserdicht verpackt), während ich noch überlege, was eigentlich geschehen ist. Wir schaffen es zu zweit nicht, das Kanu zu befreien. Nach einer Ewigkeit, so scheint es uns, kommen die anderen und mit der Hilfe von Kuen können wir das Kanu aus dem Wasser heben, ausleeren und neu beladen. Fazit: Minus eine Karte, einen Thermosdeckel und eine Trinkflasche. Das restliche Gepäck war zum Glück gut angeschnallt.
Später machen wir eine Mittagspause mit Farmerriegeln, Äpfeln, Dörrfrüchten und Knäckebrot. Bei dieser Gelegenheit können wir gleich die ersten nassen Kleider etwas trocknen.
Bereits jetzt müssen wir feststellen, dass der Fluss eher wenig Stromschnellen und dementsprechend wenig Strömung hat, wir müssen viel paddeln.
Vor der Stromschnelle Nr. 7, Kalliuskoski (III) ziehen wir unsere Kanus an Land und schlagen auf der Waldlichtung unser Lager auf. Dank der Wäscheleine kann sogar vieles trocknen. Zum Abendessen gibt es Risotto milanese, Würste und auch wieder Salat. Beim anschliessenden Tee werden sogar noch Guetzli serviert. Theo versucht sich das erste Mal beim Fischen. Mit dem Fangen klappt es noch nicht so gut, leider verliert er dabei einen Haken, aber das kommt schon noch.
Den ganzen Tag waren wir auf dem Fluss in ziemlicher Stille unterwegs, unser Lager haben wir aber bei einer lauten Stromschnelle und in der Nähe von einer Strasse aufgeschlagen. Eigentlich schon komisch.

Dienstag, 24. Juli 2007
Verhalten in einer Stromschnelle
Der Tag beginnt mit einer Aufregung. Albi stellt beim Kochen fest, dass der Benzinkocher nicht richtig zusammengebaut ist und wirft alles mit einem gezielten Stoss voneinander. Beim lauten „Achtung, Explosion“ springen wir alle auf und nehmen Abstand. Mit einem Abfallsack löscht Albi das Feuer bei der Benzinflasche, bevor sie explodiert. Jetzt sind alle wach.
Die Stromschnelle, bei der wir übernachtet hatten, ist zu schwierig zum fahren. Wir transportieren die Kanus bis nach der gefährlichen Stelle und setzen unsere Reise von da aus fort.
Trotz schlechten Wettervoraussichten ist das Wetter auch heute traumhaft schön! In einem Birkenwald machen wir Mittagspause.
Weiter geht’s zur nächsten Stromschnelle, Nr. 8, Kurimokoski (III). Wir sehen sie uns zu Fuss an und entscheiden, dass es möglich ist, zur Sicherheit jedoch räumen wir die Kanus aus. Albi und ich machen wieder den Anfang und geraten bereits bei der ersten Walze wegen einer Seitenströmung in Schräglage. Wir können das Boot nicht halten und kentern. Irgendwie gerate ich vor das Kanu in der Strömung und mein rechtes Bein wird hinter mir zwischen dem Boot und einem Stein eingeklemmt. Ich denke noch, jetzt ist es vorbei, aber dann können wir anhalten und drehen das Kanu um. Albi besteht darauf, die Stromschnelle zu Endde zu fahren, was wir auch machen. Immerhin sind jetzt Kuen und Manu gewarnt und fahren die Stomschnelle, wie gewohnt, teilweise rückwärts, aber ansonsten problemlos. Albis zweiter Versuch, diesmal mit Katrin, klappt problemlos. Karin fährt die Stromschnelle nicht, sie und Theo tragen das Kajak an der Stromschnelle vorbei.
Wir müssen lange paddeln, bis wir endlich einen geeigneten Zeltplatz finden, der nicht auf Sumpfgebiet liegt. So betten wir uns auf viel Moos und Gestrüpp zwischen die Bäume und essen Kartoffelstock an Jägersauce. Eine wunderbare Abendstimmung zeigt sich, die wenigen Regentropfen können dies nicht ändern.

Mittwoch, 25. Juli 2007
Strömung gesucht
Die Morgengymnastik besteht heute aus dem Durchqueren von drei Seen ohne Strömung. Bei der Mittagspause treffen wir viele Ameisen, was nicht immer ein Vorteil ist. Die fehlende Strömung provoziert eine Motivationskrise, was zu einer Siesta auf den Kanus führt. Innerhalb von kurzer Zeit sind die meisten eingeschlafen.
Bei der Weiterfahrt testet Albi sein GPS Gerät.
Geschwindigkeiten:
Strömung: 1 km/h
Paddeln: 8.2 km/h
In Stromschnelle: 15.1 km/h
Wir sind in der Nähe von Vuoton Joutsen eingetroffen und finden nach längerer Suche auch das Haus, von dem Anja gesprochen hat. Ein grosses Haus mit Platz für 10 Personen sowie eine Sauna direkt am Fluss erwartet uns. Von der Unterkunft sind wir so begeistert, dass wir beschliessen, zwei Nächte zu bleiben. Theo heizt sofort in der Sauna ein, die wir nach dem Abendessen auch ausprobieren. So kommen wir auch endlich zu unserem wohlverdienten, lang ersehnten Bad. Auch kurz vor Mitternacht finden wir noch ohne Licht zu unseren Matratzen, ich hab mich immer noch nicht an die helle Nacht gewöhnt.

Donnerstag, 26. Juli 2007
Entspannung pur
Wir können ausschlafen! Karin bäckt Brot mit dem Mehl, das wir noch in der Schweiz gekauft haben. Wir geniessen die Ruhe lesend, dösend, einfach in der Sonne liegend. Theo hat jetzt endlich Zeit, das Fischen auszuprobieren. Wir anderen gehen zu Fuss zu Anja auf ein „Jätelöö“ (Glace) und kaufen im zufällig vorbeifahrenden Einkaufswagen noch frischen Käse und Milch.
Zurück beim Haus erwartet uns Theo mit drei Fischen! Ich suche mit Manu frische Kräuterr, mit denen wir die Fische vor dem Grillen füllen können.
Nach dem Abendessen füllen wir die richtig heisse Sauna mit Pfefferminzduft und Radiomusik (ja, ein Dynamoradio!). Anschliessend gibt es noch Chips und Bier als „Bettmümpfeli“.

Freitag, 27. Juli 2007
Der Alltag ist wieder eingekehrt
Nach einem kurzen Putzrundgang sind wir auch schon wieder auf dem Fluss unterwegs auf der Suche nach Stromschnellen und der Strömung. Das Mittagessen gönnen wir uns auf einer Weide, die Schafe mit uns teilen. Das Wetter sollte eigentlich regnerisch sein, trotzdem fahren wir im Bikini oder oben ohne und fangen wir uns einen leichten Sonnenbrand ein.
Die Suche nach einem Rastplatz ist wieder die gleiche wie jeden Tag. Langsam kommen wir in bewohntere Gebiete und dürfen nicht mehr überall campieren. In Finnland gibt es die Regel, dass man nicht in Sichtweite von bewohnten Häusern wild campieren darf. So schlagen wir unsere Zelte auf einem Rastplatz neben der Asche des abgebrannten Unterstandes auf. Auf der anderen Seite der Strasse finden Theo, Kuen und Manu ihr Paradies: ein Hang voll mit Blaubeeren! Die Freude an der Wildnis und dem ruhigen, sonnigen Abend lassen wir uns auch nicht dadurch verderben, dass Katrin beim Abwaschen am Steg eine Gabel verliert. Trotz Abtauchen findet sie sie nicht mehr (aber meinen Respekt hat sie auf jeden Fall! Ich als Poolschwimmerin würde nicht so tief im dunklen Moorwasser tauchen.). Früh verziehen wir uns in unsere Zelte um noch etwas zu lesen oder zu quatschen.

Samstag, 28. Juli 2007
Regen!
Wir haben aus dem Vortag gelernt und brauchen endlich mal die Sonnencreme, schliesslich schwitzen wir schon beim Abbauen der Zelte unter der starken Sonne. Der Fluss bringt uns weiter in bewohnteres Gebiet, manchmal sind auch Menschen bei den Häusern. Sie winken uns fröhlich zu. Während der Mittagspause setzt ein starker Regen ein. Endlich sage ich darum, weil wir vor unserem Urlaub noch bei Sherpa Outdoor waren und Regenkleidung gekauft haben. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt, wir blieben trocken! Aber es ist schon eine andere Stimmung, bei Regen zu fahren. Das Wasser fühlte sich hingegen plötzlich viel wärmer an.
Als wir alle drei eingezeichneten Rastplätze nicht finden können, schlagen wir unser Lager am Rande eines Feldes auf. Wegen den Schauern müssen wir uns beeilen mit Zelt aufbauen, schliesslich möchten wir trockene Sachen behalten. Während dem Abendessen kommt bereits wieder die Sonne. Leider sehen wir sie nicht so lange, denn heute zelten wir das erste Mal auf der linken Seite des Flusses. Aber auch da schlafen wir gut.

Sonntag, 29. Juli 2007
Spiel, Spass und Spannung – oder wie wird eine Karte richtig gelesen
Im Zelt vom Regen geweckt werden ist nicht eine meiner bevorzugten Weckmethoden. Aber wir sind bisher ziemlich verwöhnt worden (nicht nur in Sachen Wetter, auch beim Essen kann man von verwöhnen sprechen! Wir hatten jeden Tag Frühstück im Überfluss und beim Abendessen noch Nachtisch.) Jedenfalls ist das Wetter sicher ein Grund, weshalb wir uns später als normal aus den Zelten wagen. Glücklicherweise hört der letzte Schauer nach dem Frühstück auf und wir machen uns auf den Weg zum Treffpunkt.
Es sind noch 13 km bis dort wo Anja die Kanus zurückholen würde. Diese letzte Strecke wird häufiger von Stromschnellen unterbrochen, wir kommen gut voran. Gemäss GPS sind die 13 km um, auch das Gelände verändert sich. Wir fahren durch eine Slalomstrecke für Wildwasserkajak, die Kuen nicht auf der Karte findet. An der Seite des Flusses sind immer mehr Menschen. Wenn wir näher kommen, treten sie ans Ufer und schauen uns nach. Einige beginnen zu applaudieren oder zücken ihre Fotoapparate. Auch von den Hängebrücken sehen uns die Leute verwundert an. Wiedereinmal bemerkt Albi, dass die Strecke gemäss GPS bereits zurückgelegt ist und wir auf eine Stromschnelle zufahren. Kuen ist jedoch der Meinung, es geht noch 2 bis 3 Kilometer bis zu der gefährlichen Stromschnelle und fährt weiter. Wir fahren tiefer in diesen Park hinein. Hinter den Bäumen kommt der untere Teil des Flusses in Sicht. Komischerweise ist dieser Teil viel weiter unten als wir es momentan sind. Es bleibt uns jedoch keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Es hat immer wieder kleinere und grössere Steine, die uns die Weiterfahrt erschweren wollen. Plötzlich sehen Albi und ich Kuen und Manu nicht mehr. Sie sind bisher kurz vor uns gefahren. Auch das Tosen wird lauter. Die Strömung treibt uns auf einen Absatz von ca. 1,5 m Höhe hin. Ich höre Manu schreien, aber ich verstehe nicht, ob sie uns den Weg erklären will oder uns sagt, wir sollen für die Touristen lächeln. Jedenfalls bleibt uns nichts anderes übrig, als den Absatz zu fahren. (Es klingt hier vielleicht nach langer Überlegungszeit, was aber damals nicht der Fall war!) Erst ein Stein nach dem Absatz will uns am Weiterfahren hindern, aber wir haben doch so einiges gelernt während dieser Wocheund stossen uns mit den Paddeln wieder ab und sind frei. Schlussendlich sind alle wohlbehalten unten angekommen. Der anfängliche Schreck weicht schnell, aber wir sind uns einig, dass es eine einmalige Sache war!
Wir rufen Anja an, damit sie die Kanus abholen kommt. Sie ist erschüttert, dass wir die Stromschnelle gefahren sind (anderen blieben die Kanus eine Woche lang stecken, angeblich ist es auch verboten, diese Stromschnelle zu fahren), aber erleichtert, dass wir es gut geschafft haben.
Kuen findet jetzt sogar die Stromschnelle auf der Karte, eine späte Einsicht. Gemäss Beschreibung sollte sie höchstens rechts gefahren werden, aber Manu hatte sich oben für links entschieden (was ich da oben gut nachvollziehen konnte). Immerhin, wir sind so alle mal eine stärkere Stromschnelle gefahren und verstanden im Nachhinein auch die Begeisterung der Leute um uns herum. Keine Ahnung was die von uns gedacht haben, als wir sorglos, die Helme und Schwimmwesten weit entfernt von uns, aber gut am Kanu festgemacht, den Fluss bezwingen wollten.
Anja und Olawi holen die Kanus ab, sie sind sichtlich erleichtert, dass es uns gut geht und wir alles überstanden haben.
Ein Taxi bringt uns nach Oulu an den Zeltplatz Nallikari, wo wir zwei Campinghütten mit kleinen, aber richtigen Betten mieten. Nach einer langersehnten, heissen Dusche gibt es zum Abendessen Hamburger und Pommes im Restaurant. Anschliessend spazieren wir zum Sandstrand. Wir sind am Meer! Ein schöner Sonnenuntergang kündigt sich hinter dem Leuchtturm an, aber wir sind müde und verschieben den romantischen Abend auf morgen.

Montag, 30. Juli 2007
Wieder in der Zivilisation
Wie ich es vermisst habe, meinen Morgen endlich mal wieder mit einer Dusche zu beginnen! Frühstück essen wir am Boden sitzend, zwischen den zwei Campinghütten. Anschliessend machen wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt Oulu, was etwa vierzig Minuten dauert. Wir sehen uns den Markt und die Markthalle an, trödeln durch die Fussgängerzone der Stadt und gehen im Einkaufszentrum shoppen. Nach einem Mittagessen am Hafen trennen wir uns auf, je nach Lust und Laune bleiben die einen in einem Restaurant bei Bier sitzen, die anderen gehen Souvenirs einkaufen und Albi und ich kaufen das Abendessen ein und legen uns dann beim Campingplatz an den Strand. Der Wind ist etwas kühl, aber Albi und ich gehen trotzdem schwimmen. Nach und nach kommen die anderen auch in den Sand, jedoch traut sich jedoch nur noch Theo ganz ins Wasser.
Das Abendessen kochen wir ein letztes Mal auf dem Grill, es gibt Reis mit Fleisch und finnischem Grillkäse sowie Gurkensalat. Während dem Essen beginnt es zu regnen und wir verziehen uns unters Dach, wo wir plaudern, bis alle zu müde sind.

Dienstag, 31. Juli 2007
Traditionelles finnisches Essen
Nach dem Frühstück in der Hütte gehen Katrin, Karin und Theo mit der Regenkleidung in die Stadt. Wir anderen geniessen noch etwas die Ruhe und Trockenheit unter dem Dach mit unseren Büchern und gehen etwas später in die Stadt, wo wir am Hafen eine nette Bar finden. Das Abendessen ist traditionell finnisch in einem Restaurant auf einer Insel. Ich kann dem Kellner überreden, mir ein Bierglas zu schenken. Das Karjala-Motiv ist darauf sehr schön abgebildet!
Zurück in den Hütten ist Packen angesagt. Von früh zu Bett gehen spricht jedoch niemand, schliesslich muss das Bier im Kühlschrank auch noch weg.

Mittwoch, 1. August 2007
Ein Prost auf Helvetia!
Kurz nach drei Uhr in der Nacht klingelt unser Wecker, eine Stunde später sitzen wir schon im Taxi zum Flughafen. In Helsinki müssen wir uns von Katrin verabschieden. Sie konnte nicht länger Urlaub bekommen und hat heute noch Spätschicht.
Wir anderen fahren in die Stadt und marschieren zu unserem Hotel. Da die Zimmer noch nicht bezugsbereit sind, lassen wir unser Gepäck dort und suchen den Weg zum Markt beim Hafen. Da überwältigt uns die Lust nach den süssen Leckereien, schliesslich haben wir noch nicht richtig gefrühstückt. Zu Fuss marschieren wir zu den Eisbrechern, die in Helsinki im Hafen auf den Winter warten, und dann weiter zum Hafen der grossen Schiffe, wo wir uns die nächste Leckerei gönnen. In Helsinki (wie auch in Oulu) gibt es sogenannte Tourist-Info-Guides, die zu Fuss durch die Stadt gehen und so viel näher bei den Touristen sind. Wir sehen uns nochmals den Markt mit seinen Kleinigkeiten an und schlendern durch die Markthalle, wo Lachs mit Limonenpfeffer und mit Cognac verkauft wurde. Wir spazieren weiter zur Domkirche, wo wir ein Gruppenfoto auf der Treppe machen. Nicht nur wir amüsieren uns über den Fotografen Kuen, der auf der Treppe liegend sein Stativ einrichtet.
Wir gehen zurück ins Hotel und schlafen einige Stunden, wir alle spüren die kurze Nacht. Zur Essenszeit treffen wir uns wieder und finden ein nobles Restaurant mit finnischem Essen. Theo bekommt endlich sein Rentierfleisch, das er sehr geniesst. Wegen dem Rolling Stones Konzert ist der Kellner etwas gestresst, die Grosstars heute treten im Olympiastadion auf. Wir feiern den Nationalfeiertag in einer Bar bei Salmiakschnaps und Bier und während andere finnische Lieder singen, stossen wir auf das Geburtstagskind an. Nach einer Zwischenmahlzeit finden wir das Hotel und schlafen endlich mal wieder in normal breiten Betten.

Donnerstag, 2. August 2007
Zu Fuss durch Helsinki
Wir frühstücken in einem teuren Cafe und marschieren zum Olympiastadion. Wegen den Rolling Stones vom Vorabend können wir es nicht besichtigen, aber das Schwimmstadion muss ich mir ansehen. Vor dem Eisstadion hängt ein grosses Plakat: Heute Wohltätigkeitsspiel. Da sind unsere Jungs nicht mehr zu halten.
Auf dem Plan steht heute noch ein Konzert in der Felsenkirche, welches wir uns noch anhören. Die Akkustik ist wirklich sehr gut, es hat sich gelohnt. Jedoch wird die Stimmung von den vielen Touristen gestört, die sich eher laut durch die Kirche bewegen. Vor dem Eisstadion sind schon viele Leute, alle wollen die NHL Spieler gegen Helsinki spielen sehen. In den Pausen gibt es noch Unterhaltung wie Hindernislauf, Geschwindigkeitsmessung und Torwandschiessen, was auch Punkte für die Spielwertung gab. Die Icebreakers gewinnen 7 zu 4 gegen die Finnen.
Wir suchen uns ein chinesisches Restaurant, das auch englische Begriffe auf der Speisekarte hat. Bei Nacht sehen wir uns nochmals die Felsenkirche von aussen an und stellen fest, dass sie ziemlich nah bei unserem Hotel ist, unser Heimweg ist also ziemlich kurz.

Freitag, 3. August 2007
Reif für die Insel
Bereits am Morgen trennen wir uns auf. Die Jungs marschieren der Küste entlang durch die Häfen, wir Mädels schlendern nochmals gemütlich durch den Markt. Gegen Mittag treffen wir uns und fahren mit dem Schiff auf Suomenlinna (Sveaborg). Auf der Insel steigen wir stundenlang über Mauern und Hügel, sehen uns die Kanonen und die Vögel an und lernen über vergangene Zeiten. Eine Brauerei wird ausgewählt für unser Mittagessen, die Wahl ist gut! Das spätere Programm hat für die meisten irgendwelche Museen geplant, ich lege mich in der Sonne auf einen Stein und schlafe eine Stunde.
Zurück auf dem Festland gehen machen sich Theo und Karin auf die Suche nach finnischem Essen und Unterhaltung, während Kuen, Manu, Albi und ich den Vergnügungspark aufsuchen. Nachdem Albi die ganze Woche von der Achterbahn aus Holz geschwärmt hat, wollen wir uns das mal ansehen. Sie ist wirklich eindrücklich, vor allem, dass hinten auf dem Wagen jeweils einer steht, der bremsen muss. Unser Bremser hätte auch gleich noch Werbung für Haarspray machen können: 60 km/h und die Frisur hält. Aber es roch nur nach Holz bei dieser Bahn, obwohl sie schon über 50 Jahre alt ist. Nach einem Besuch im Candy-Land und Zuckerwatte ist uns auch die Lust nach einem Bier vergangen und wir gehen zurück ins Hotel. Die Wildwasserbahn sehen wir leider erst von draussen, wir haben schon wieder das Verlangen Kanu und Wasser.

Samstag, 4. August 2007
Zurück in die Schweiz

Während Theo und Karin länger schlafen wegen dem längeren Abend gestern, stehen Manu und Kuen auf und sehen sich die Stadt vom Olympiaturm aus an und besuchen den botanischen Garten. Albi und ich gehen noch einkaufen und setzen und mit Zuckererbsen an den Hafen. Ich b bestehe noch auf Fotos vor dem Ernst & Young Gebäude, dann müssen wir schon wieder zurück ins Hotel. Alle zusammen laufen wir zur Busstation und fahren zum Flughafen. Ein letztes finnisches Bier, Einkauf im Duty-free und dann geht’s wieder zurück in die Schweiz, wo unsere Wohnungen uns erwarten....




Paddelführer für den Kiminkijoki
Fotos hier